Es ist der erste Schritt in eine neue Welt, ein Ort der Begegnungen und des Lernens, aber auch eine Zeit der Trennung und Veränderung. Für viele Eltern ist es das erste Mal, dass sie ihr Kind für mehrere Stunden am Tag in die Obhut von anderen geben. Es sind Momente voller gemischter Gefühle: Freude und Stolz über den neuen Abschnitt, aber auch Unsicherheit und das Bedürfnis, loszulassen.
In den ersten Tagen sind Eltern und Kind gemeinsam in der Gruppe. Das Kind kann die neue Umgebung erkunden, hat dabei aber die vertraute Bezugsperson an seiner Seite. Es beobachtet die anderen Kinder, tastet sich langsam an die neuen Spielsachen heran und schaut gespannt auf die Erzieher, die mit viel Wärme und Geduld erste Bindungen aufzubauen versuchen. Das Vertrauen wächst, und mit jedem Tag wird das Umfeld ein wenig vertrauter.
Irgendwann kommt der Moment des ersten Abschieds. Für das Kind ist das ungewohnt, die gewohnte Sicherheit fehlt plötzlich. Manche Kinder reagieren gelassen, andere Weinen - beide Reaktionen sind normal und zeigen nur, dass das Kind auf seine Weise mit der Veränderung umgeht. Die Erzieher begleiten diesen Moment achtsam und liebevoll, versuchen, durch Rituale und sanfte Ablenkungen Trost zu spenden und Sicherheit zu vermitteln.
Am Ende der Eingewöhnung steht ein Kind, das selbstbewusster geworden ist und gelernt hat, sich in einer Gruppe zurechtzufinden, sich abzulösen und gleichzeitig neue Bindungen zu knüpfen. Es hat einen neuen Ort gefunden, an dem es wachsen und sich entwickeln kann - und die Eltern wissen, dass ihr Kind in guten Händen ist…